Bauern entscheiden vielfach eine Schachpartie, vor allem im Endspiel. Schliesslich ist es auch nur ihnen gestattet, einmal auf der anderen Brettseite angekommen dem Adel anzugehören. Dass gewisse Bauern oder besser gesagt Bauernzüge eine Partie durchaus auch in der Eröffnung entscheiden können, nimmt sich die heutige Brettlektüre zum Thema.
Wenn Schachtrainer zu Lyrikern werden, ist Vorsicht geboten. Nichtsdestotrotz erlaubt sich der Autor, einen kleinen lyrischen Erguss zur allgemeinen Belustigung hinzuzufügen. Da es in unseren Beispielen im Brettlektüre-PDF vor allem um den f-Bauern und die Diagonalen, die sein Weggang schwächen kann, geht, widmet sich auch dieses kleine Ballade diesem frechsten aller Bauern.
Wer den f-Bauer früh in der Eröffnung zieht,
Dessen König wahrlich grausig liegt.
Der treuste Knecht seiner Kohorte
Lässt ihn im Stich, ganz ohne Worte.
Der schwarze König, ungemach,
Sieht sich geschwächt von h5 bis e8.
Der weisse Gaul, nun ganz enfesselt,
Räumt den Weg frei, dass es kesselt.
Seine Herrin dankt und kracht entfacht
Nach h5, sagt „Schach“ und lacht.
Und der schwarze König, welch ein Held,
Sein Leben vor das der Gemäuer stellt.
Sein Heer er nicht wird können halten,
Schachmatt ergibt es, allenthalben.
Drum sei stets aufmerksam und auf der Lauer,
Wenn er sich rührt, der kleine, freche f-Bauer.
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